10.Tag: Heiligenstadt – Gerstungen 127km / Nach dem Dauerregen von gestern sah es zu Beginn sehr freundlich aus. Doch die Euphorie ließ mit aufkommender Bewölkung rasch nach. Zu Beginn war es heute etwas zäh. Lag vielleicht auch daran das ich bei der Stadtausfahrt von Heiligenstadt gleich mal 2 Kilometer bergauf musste. So lief es dann die ersten gut 30 Kilometer mit ein paar Anstiegen und Abfahrten bis Höhe von Bad Sooden – Allendorf. Dort dann meine erste wirkliche Herausforderung bei dieser Tour. Es ging zur Gedenkstätte dem Grenzmuseum „Schifflersgrund“ hoch. Und wenn ich hoch meine dann darf man das auch so glauben. Den Berg einfach mal gerade hoch auf dem Kolonnenweg. Oben angekommen und nachdem man auch wieder zu Atem gekommen ist, präsentiert sich einen, ein 1,5 Km langer aus den 80er Jahren erhaltener Grenzzaun 1.
Grenzzaun 1? Der Grenzzaun 1 hat eine Höhe von 3,20m und davor ist ein 6 Meter breiter Spurensicherungsstreifen. Oben angekommen dann das Grenzmuseum. Hier steht auch ein Bebachtungsturm BT111. Er wurde im Jahr 1982 erbaut. 2×2 Meter und 11 Meter hoch. Auffallend das es nur Leitern gab um ein Plattform nach der anderen zu erreichen. Die erste Leiter vom Fuß des Turmes konnte nach oben gezogen werden. Ja man traute niemand in der Zeit der DDR. Auch dort kam ich wieder mit jemand ins Gespräch. Der Herr war zum Glück auf der Westseite aufgewachsen. Seine Erzählungen habe es in sich. Aufgrund einer Bahnlinie wurden über Nacht drei Dörfer von der Westseite der DDR zugeteilt. Dafür kamen zwei Dörfer auf die Westseite. Da die Werra wo sich dieser Grenzabschnitt befindet auch Grenzfluss war, war es bei Hochwasser schon brisant. Die Bodenminen wurden dann ausgewaschen. Die galt es dann wieder einzufangen. Es gab für den kleinen Grenzverkehr spezielle Bestimmungen. Wenn man jemanden im Osten beim kleinen Grenzverkehr besuchen wollte musste man in 24 Stunden wieder zurück sein. Bei der Einreise in die DDR musste man den Zielort bekanntgeben. Beim Erreichen des Zielortes bei der Polizeidienststelle melden. Es gab sogar eine Grabkarte. Diese Karte berechtigte den Besitzer zum aufsuchen des eingetragenen Grabes. Einfach der Irrsinn! Mit den gehörten den gesehenen ging es dann wieder hinunter zur Werra. Gegen den Lauf des Flusses ging es für mich nach Gerstungen. Dabei hatte ich auch noch Glück. In Herleshausen kam ich bei einer Fahrradwerkstätte vorbei und konnte dort die schon notwendigen Bremsklötze zu kaufen die sich die derzeitigen schon am Limit befinden. Ein wunderschöner Radweg der auch gut ausgebaut ist, die Beschilderung könnte ein wenig klarer sein, aber das ist jetzt auch nur meine Meinung dazu. Freu mich schon auf morgen da geht es weiter mit der Geschichtstour 2017.