Nach dem ersten ganzen Tag zu Hause und der ungewohnten Situation, nicht am Morgen einzupacken und loszufahren. Zu Beginn war die Idee Dänemark an der Küste zu fahren, zumindest Westküste hoch Ostküste runter und dann quer über Fünen und Seeland nach Kopenhagen.Von dort weiter an der Ostküste bis Gedser und mit der Fähre nach Rostock übersetzen. Und ja dann hat sich diese Tour noch weiterentwickelt. Mit dem Ausspruch. „Wenn ich schon in Rostock bin kann ich heimfahren auch gleich“ ist die Tour zu dem geworden, die ich am letzten Samstag dann abgeschlossen habe.
DÄNEMARK: Beginnend in Flensburg mit der Unterkunft und den ersten Tag auf dem Rad, wo die Orientierung noch nicht eingestellt war. Der ewige Wind von vorne und den ersten beiden Tagen ungemütliches Wetter (kalt und leichte Regenschauer). Der erste Blick auf die Nordsee, mit der Brandung und der Radweg zwischen den Dünen und die Schotterpassagen, die einen auch schon mal sehr nerven können. Unglaublich kitschige Momente mit weißen Leuchtturm und blauen Himmel. Die noch nie so erlebte Rücksichtnahme der Autofahrer speziell in Dänemark. Herzliche und offene Menschen mit denen man überall ins Gespräch kommt und wunderbare Bed and Breakfast Unterkünfte mitten im Nirgendwo von Dänemarks. Die Halbinsel Moin und die Kreidefelsen – OHNE WORTE, wer nach Dänemark fährt und aus Seeland ist soll nein muss sich das ansehen. Kopenhagen ein Radfahrerparadies – da stehen gleich gut und gern 60 Radler an der Ampel und bei Grün gehst ab wie bei der Tour de France. Dänemark ist vom Preisniveau deutlich erhöht aber auch machbar – Bed and Breakfast ist eine gute Möglichkeit für die Verhältnisse Dänemarks günstig zu schlafen und zu Frühstücken und man hat direkten Kontakt zu der Bevölkerung.
DEUTSCHLAND: Die Tour ging von Rostock über Mecklenburg-Vorpommern nach Berlin und von dort über den Spreeradweg über Cottbus an die Elbe nach Bad Schandau. Der Weg nach Berlin wenige Höhenmeter und endlich mal Rückenwind bei der Tour, das sollte auch dann bis nach Hause so bleiben. Der Weg nach Berlin wunderbar geführt, und auch die Einfahrt in die Hauptsatdt sehr angenehm. Der folgende Abschnitt am Spreeradweg, war für mich weniger ein Highlight. Zwar kommt man immer wieder durch hübsch Gestaltet Ortskerne, aber die Strecke führt auf einen guten Radweg durch den Spreewald. Der Abschnitt hatte schon etwas von einer Baumschule. Man durfte auch auf einen längeren Abschnitt mal Bock springen weil der Weg durch die Baumwurzeln völlig aufgesprungen war. (Wird 2018 im Herbst saniert). Von Bautzen nach Bad Schandau musste ich mich mit einer Übsichtskarte helfen, hat aber gut funkioniert.
TSCHECHIEN: Einen Teil an der Elbe und dann den Moldauradweg bis zur Grenze. Ein zum Teil neu angelegter Radweg. Ich war sehr überrascht und es war ein wunderschönes dahinrollen. Respekt vor der Umsetzung, ist einfach super gemacht und für jeden Radler ein Paradies. Ab Melnik ging es dann auf dem Moldauradweg. Auch hier hat sich vieles getan. Infrastruktur – Café und Rastmöglichkeiten sind entstanden. Auch hier Daumen hoch. Die Einfahrt nach Prag einfach super geführt. Erst kurz vor der Karlsbrücke dann absteigen und sich durch den Touristenstrom kämpfen, doch dort vorbei ging es genauso gut wieder raus aus der Stadt. Ab dann wird es aber echt anstrengend und eine gute Fitness braucht es auf jeden Fall. Die Strecke führt über kleiner Verkerhsarme Straßen, Schotterpassagen bleiben einen erspart. Die Ausschilderung auch hier sehr gut.
Zusammengefasst:
In 18 Tagen 3009 km – Schnitt 167km/Tag
Perfekte Beschilderung in Dänemark, Deutschland und Tschechien auch sehr gut!
Keine Pannen
Dreimal vom Rad müssen: Zweimal in Dänemark wegen Sand, Einmal in Tschechien in einen Maschendrahtzaun eingefädelt.
14x Bed and Breakfast oder Pension
4 x Hotels (Kopenhagen, Cottbus, Usti nad Labem, Budweis)
Komplettes Reisebudget 1600.- Euro