Wunderschöne Landschaft mit einer dunklen Vergangenheit.

12.Tag: Bad Ischl – Wels 158km/

Der zweite Tag in Oberösterreich sollte deutlich vor Augen führen was passiert ist. Durch eine atemberaubenden Landschaft, eingebettete zwischen Bergen und Seen, sanften Hügeln und Wäldern führte mich Nein Radtag durch das Salzkammergut. Schwer vorstellbar das ich heute sechs Orte mit ehemaligen Aussenlagern besuchen werde.

Zuerst ging es von Bad Ischl der Traun entlang bis Ebensee. Wenn man diese Landschaft so sieht dann ist die erste Station dann förmlich ein Schlag ins Gesicht. Nach knapp 20km erreichte ich den Ort Ebensee am Traunsee. Kurz vor neun Uhr noch sehr ruhig und entspannt. Nur der Berufsverkehr ist deutlich zu spüren auf der Bundesstraße. Ebensee geht mit dem Gedenken an das KZ Aussenlager Ebensee sehr gut um. Eine Beschilderung führt zum ehemaligen Lagergelände, den Torbogen zum Eingang des ehemaligen Lagers. Der steht noch immer und in mitten einer Wohnsiedlung. Weiter zum Friedhof und zum Gedenkstollen.

Auch in Zeitgeschichtemuseum vor Ort kann man sich über diese Zeit informieren.

Nach dieser ersten sehr frühen Station kam dann wieder die andere Seite zum Vorschein. Die schöne und unbeschwerte von heute. Der Weg nach Gmunden dort wo sich die Menschen tummeln, den Ort und den See genießen. Eiszeit bei für mich und eine Rast direkt an der Promenade. Ist schon ein schöner Platz hier. Einfach wunderbar. Ich verabschiedete mich und es ging weg von den Höhen Bergen ringsum in das Hügelland. Nächste Station war dann Lenzing an der Ager. Das KZ Aussenlager Lenzing war ein reines Frauenlager. In einer alten Papiermühle waren sie damals untergebracht. Ein Gedenkstein an der Straße erinnert an das damals. Auf meinem weiteren Weg kam ich dann in Vöcklabruck an. Dort wurde ich von Margret Lehner – Wessel empfangen. Auf dem Gelände des KZ Aussenlager Vöcklabruck befindet sich heute das Schulzentrum. Nach einem langer netten Gespräch ging meine Reise weiter, nach Zipf. Besser bekannt wenn man sagt Brauerei Zipfer Bier. Das KZ Aussenlager Redl-Zipf befand dich neben dem Werksgelände. Das Gedenken wird dort mit einem Gedenkstein und Tafeln bei der Kirche möglich gemacht. Auch kann man wenn auch eingeschränkt due Stollenanlage besuchen.

Doch die Reise an diesem Tag war noch nicht beendet. Um den nächsten Ort, Bachmanning zu erreichen fuhr ich wieder zurück über Vöcklabruck. Der Weg durch das Hügelland mit den Wiesen und Feldern ist wunderschön. Wie gemalt schaut es aus. Radler ohne Ende und verkehrsarm geführt sind die Rad routen hier wirklich gut gekennzeichnet.

Das KZ Aussenlager Bachmanning scheint nur an einem einzigen Tag als eigenständiges Außenlager des ehemaligen Konzentrationslagers Mauthausen auf. Am Gemeinderat ist eine Gedenktafel angebracht auf der explizit folgende Häftlinge des KZ-Außenlagers Bachmanning genannt: Sinti – Großfamilie Rosenfels‐Jungwirth, Widerstandskämpfer Alois Steiner sowie Paul und Wladimir (Kinder von Zwangsarbeiterinnen aus Polen und der Ukraine).

Der Tag neigte sich langsam dem Ende zu und die Schatten wurden länger als mich mein Weg nach Gunskirchen führte. Was sich dort in einem Waldstück damals ereignet hat ist kaum im Worte zu fassen. In dem KZ Aussenlager Gunskirchen starben 200 – 300 Menschen pro Tag. Der Wald des Todes.

In einer jüngsten Forschung fand man heraus das möglicherweise ein Massengrab übersehen wurde, der Kurier berichtete. Wenn man die Hintergründe kennt was hier passiert ist, das sich die Menschen um Wasser zu bekommen bei den Dachvorsprüngen dränkten um zumindest ein wenig zu trinken zu bekommen. Ist das nur ein Ausschnitt von den Zuständen dort.

Mein Tagesziel war Wels. Ein langer Tag der immer deutlicher macht.

NIE MEHR WIEDER

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