Tage 22 & 23 (26.-27.Mai 2023) / Nach einer guten Nacht in der Hütte am See, war der Morgen gleich ein kleiner Schock. 3 Grad und alles andere als einladend vor die Tür zu gehen. Aber wenn man muss muss man. Also Jacke an und ins Servicehaus. Etwas Wasser ins Gesicht, Zähne putzen damit man sie beim Klappern bei der Kälte besser hört. Gegen 8 Uhr ging es dann los. Das Thermometer kletterte gerade so in den 2stelligen Bereich. Der Wind machte es heute empfindlich kälter als die Tage zuvor. Und dann kommt noch die tägliche Wundertüte. Lassen die Beine heute Druck auf das Pedal zu? Es war ein guter 22 Reisetag. Auch mit ein Grund auf der 125km langen Strecke bis Umea war die deutlich veränderte Topographie. Es wird deutlich flacher. Einen kurzen 1500 Meter Abschnitt auf der E4 musste ich hinlegen. Kein Spaß aber in dem Zeitraum war kein LKW der mich überholte und zum Glück kann man hier immer wieder runter. Da sind nur große Tore mit einer Kette geschlossen, die man leicht öffnen und wieder schließen kann. Mein Weg war heute ein Mix von Straßen mit Belag und unbefestigen Straßen. Alles gut zu fahren. Der Wind war manchmal fordernd, man spürt die Taschen auf dem Fahrrad als Angriffsfläche von der Seite schon sehr.
Nach zwei Tagen gab es am 23.Tag wieder Frühstück und dann ging es deutlich später als nortmal los. Kurz nach halb machte ich mich auf den Weg aus der Stadt. Auch aus Umea wirst du wie in die bisher anderen Städte auf einem Fahrradweg geführt. Das ist so entspannend weil man sich nicht auf den anderen Verkehr kümmern muss und zeigt auch das hier Radfahrer mitgeplant werden beim Straßennetz. Es sollte eine 126km lange Strecke auf mich warten. Sie gestalte mit der Besonderheit das es über 68km auf unbefestigen Straßen entlang ging. Diese Herausforderung ließ sich aufgrund der guten Beschaffenheit der Straßen auch gut meistern. Weiteres war an diesem Tag auch diese unendliche Einsamkeit stärker spürbar. Vielleicht auch nur deshb weil jetzt die vierte Woche angebrochen ist. Man radelt jetzt oft Kilometer ohne jemanden zu treffen bzw zu sehen. Man fährt in einer Waldpassage und auf einmal findet man sich zwischen Häusern. Da wird Holz gemacht, Rasen gemäht, mit dem Hund spazieren gegangen. Nach ein paar hundert Metern verschwindet man wieder im Wald und ist alleine. Schon sehr spannend aber keinesfalls unheimlich. Auch heute musste ich zweimal die E4 kreuzen. Das mit dem Gatter bzw. Tor hab ich fotografiert um es verständlicher zu machen. Fahren müsste ich auf dem Highway to Hell nicht. Am Ende eines kühlen Tages landete ich dann in Lövanger. Und habe mir dort in der Churchdown eine kleine Hütte gemietet.
Lövånger Kyrkstad gehört zu den ältesten erhaltenen Kirchenstädten. In Kirchengebäuden wurden alte Karten aus der Mitte des 17. Jahrhunderts gefunden. Die Gemeinde Lövånger war damals eine von fünf großen Gemeinden in Västerbotten. Die 117 Kirchenhütten und die Ställe sind heute im Besitz von Lövångers Heimatdorfverein, etwa zehn Hütten sind in Privatbesitz. Die Vermietung der Kirche erfolgt durch Lövångergården.
Lövånger Kyrkstad gehört zu den wenigen Kirchenstädten, in denen die einzigartige Möglichkeit besteht, in einem Kirchenhaus zu wohnen und es zu mieten. Von neugierigen Touristen über eingefleischte Westler bis hin zu Konferenzgästen und Hochzeitsgästen zieht es alle in diese einzigartige Unterkunftsmöglichkeit. In den 1950er-Jahren sorgte der Heimatdorfverein von Lövånger zusammen mit der Gemeinde und dem Kreisvorstand dafür, dass mit der Renovierung begonnen wurde und diese bis heute mit jährlichen Renovierungsarbeiten fortgesetzt wird, um die Häuser schön und langlebig zu halten. Alle Cottages wurden hochwertig renoviert, haben aber dennoch ihren modernen Charme bewahrt. Alle Ferienhäuser verfügen über Dusche, WC und die meisten über eine kleine Küchenzeile. Jede Hütte ist einzigartig und es gibt alles von kleinen 1-Bett-Hütten bis hin zu großen 5-Bett-Hütten.














